in Zusammenarbeit mit Roswag Architekten
Gestaltung der Ausstellung:
Ein Spaziergang durch Zeit und Ort
Anhand von sichtbaren Elementen der Zeitschichten in der Landschaft sowie in den Namen wird die Geschichte Onnas und dessen Umgebung in der Ausstellung beleuchtet. Das Museum dient somit als Anregung und Ausgangspunkt zur Erkundung der Region. Denn in der Spannbreite vom Detail, wie z.B. der Wiederverwendung einzelner Steine aus der römischen Antike, bis zu den weithin sichtbaren Elementen, wie den komplexen Burganlagen, ist die Geschichte bei einem Spaziergang durch die Region ablesbar.
Im ersten Teil der Ausstellung erhält der Besucher einen Überblick über die Geschichte der Region von der Antike bis zum Mittelalter, dem Zeitpunkt der Entstehung Onnas, welcher maßgeblich geprägt wurde durch die Neubelebung und Entwicklung der Landwirtschaft durch die Zisterzienser.
Der daran anschließende Bereich widmet sich der Geschichte Onnas und gibt Einblicke in Landwirtschaft, Handwerk und Alltag am Anfang des 20. Jh. Bezug nehmend auf den Namen des Ortes Onna, der sich aus dem lateinischen Wort Unda = Welle ableitet, spielt das Wasser eine Rolle. Aber auch von der noch heute zum großen Teil vorhandenen Wanderstraße der Hirten Tratturo wird erzählt. Zudem wird das Wehrmacht-Massaker vom 11. Juni 1944 thematisiert.
Die Ausstellung schlägt durch die Darstellung der Geschichte der Schwesternschaft (Suore della Presentazione) eine Brücke zum Gebäude und dessen bisheriger Nutzung, wobei auch das religiöse Leben, insbesondere der Madonnenkult, Beachtung findet.
Das Erdbeben 2009 und der damit verbundene Wiederaufbau bildet einen weiteren Ausstellungsschwerpunkt, welcher auch einen Einblick in die Geschichte und Ursachen der Erdbeben in dieser Region und deren Messung
sowie Vorhersagbarkeit gibt.
Einen Ausflug in das Leben in der Antike bietet die Darstellung von Nekropolen und deren Funde, welche bei Ausgrabungen in der unmittelbaren Umgebung entdeckt wurden. Hier wird auf lokale Besonderheiten eingegangen, ebenso auf die kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Europa und dem Mittelmeer.
Das Thema der sichtbaren Zeitschichten in der Landschaft wird für den Besucher anhand einer 3D-Reliefkarte, welche das mittlere Aternotal und die angrenzenden Gebirgszüge einschließt, erfahrbar gemacht. Die beschrieben Orte der unterschiedlichen Epochen können an dieser Karte eingeblendet werden. Durch die zum Teil entstehenden Überlagerungen wird die kontinuierliche Besiedlung des Gebietes aufgezeigt.
Ein virtueller Spaziergang durch Onna entsteht durch das mehrfache Einbinden der Karte mit Hervorhebung der Punkte zum jeweiligen Thema. Die Ausstellungstafeln ziehen sich als durchgängiges Band durch die Räume. Diese gliedern sich in zwei Teile. Neben dem Hauptteil auf denen die Themen mit Überschrift, kurzen Textblöcken und Bildmaterial dargestellt werden, gibt es eine schmalere, pultähnliche Ebene, auf welcher vertiefende Inhalte zum Thema dargestellt werden.
Komplettiert wird die Geschichte durch kleine Objekte oder Originaldokumente, welche sich in den integrierten Vitrinen der Tafeln befinden. Objekte wie die »Madonna delle Grazie« sowie die archäologischen Funde werden in freistehenden Vitrinen in der Raummitte präsentiert.
Auftraggeber: Stiftung Erdbebenhilfe Onna der Deutschen Botschaft in Rom
Inhalt: Onna Onlus; Dott. Maria Rita Acone (Thema: Geschichte der Region von der Antike bis zum Mittelalter); Thomas Braun, Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia (Thema: Erdbeben); Dr. V. d’Ercole, Soprintendenza Archeologica d’Abruzzo (Thema: Archäologie)
Projektleitung: Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Rom